Dawanggang… Philosophisch-phantastische Geschichten über Tiere, Kinder oder Zauberer, eingewogen in ein Klanggewand aus Gitarre, Pferdekopfgeige, Ghijek (trad. chin. Instrument, senkrecht mit dem Bogen gespielt), Obertongesang, Maultrommel, Schlagzeug, Percussions und Samples. Allesamt immer wieder auf neue Art gespielt und kombiniert. Die dabei entstehende Musik ist eine Reise durch chinesische und zentralasiatische Folklore, experimentelle und (natur-) geräuschhafte Klangwelten, archaischem Sound der Weite, rhythmische Trance, expressiv-energetische Gefühlsausbrüche und Geschichten voller Weisheit und Tiefe.

Song Yuzhe, Gründer und Mastermind von DaWangGang, studierte in Peking Gitarre und Komposition und spielte in diversen Punk- und Rockprojekten. Danach machte er sich sich für knapp zehn Jahre in entlegene Gegenden Chinas (v.a. Tibet) auf, um Musik und Musiker unterschiedlichster ethnischer und sozialer Herkunft kennenzulernen. Diese Erfahrung mündete schließlich in dem experimentellen Band- und Performanceprojekt DaWangGang, das Musiker verschiedener musikalischer Hintergründe vereint und immer wieder Gastmusiker einlädt. Zu der aktuell festen Besetzung gehören Hu Gejiletu aus der Inneren Mongolei (Pferdekopfgeige, Obertongesang, Maultrommel), die indisch-französische Sängerin Rani, der Ghijek-Virtuose Adil sowie der aus diversen Punk-, Rock- und Jazz-Projekten Pekings versierte Schlagzeuger Zhang Yang.

Diese höchst eigenständige Musik ist also als musikalisches Ergebnis langjähriger Reiseerfahrungen begreifbar, in dem die Grenzen zwischen chinesischer und zentralasiatischer Folklore, Singer-Songwriter, multi-ethnischer Klangkunst, chinesischer Oper und zeitgenössischem Rock gesprengt werden. Durch diesen Ansatz schafft die Band eine radikal neue Verbindung von Tradition und Gegenwart.

Im Frühjahr 2013 erschien DaWangGang’s Debut-Album namens „Huang qiang zou ban“ oder „Wild Tune Stray Rhythm“, einem Begriff aus der Pekinger Oper, der leicht verstimmte oder arhythmische Musik bezeichnet.

Song Yuzhe spielt ebenfalls solo, komponiert ab und zu Livemusik für Stummfilme, schreibt Filmmusik und die musikalische Untermalung für Dokumentarfilme und arbeitet als Tontechniker. Er hat an internationalen Musikfestivals und Projekten in China und im Ausland teilgenommen.

DaWangGangs Hauptprojekte

1. “Huang qiang zou ban” (Wild Tune Stray Rhythm): Der Ausdruck stammt aus der chinesischen Oper und bezeichnet leicht verstimmte Musik. Zur Serie gehören auch “Three Dakinis are Discussing” und “Ashik Castle” (instrumental). Hierbei geht es um musikalische Projekte, die sich an Liedern und Rhythmen aus Westchina und Zentralasien orientieren und sowohl Opernstrukturen mit Folkloremusik als auch die Eigenkompositionen und -adptationen des Autors verwenden. Das Ziel besteht darin, eine neue musikalische Einheit zu erzeugen sowie die Unterschiede zwischen den Musikern zum Vorteil einer verbesserten Kommunikation zu nutzen.

2. “Coming with Image, Going with Sound”: Livemusik begleitet Videos mit Aufführungen von Folklorekünstlern, die im Laufe der Jahre von Song Yuzhe in Tibet und Xinjiang aufgenommen wurden. Jede Show umfasst zwei Teile: “We Go” und “They Come”. “We Go” führt uns auf eine Reise in die Natur aus der Perspektive eines Reisenden, während bei “They Come” Bilder von Volksmusik-Interpreten gleichzeitig zu den Live-Aufführungen der Band gezeigt werden.

Andere Projekte @ http://dawanggang.com/home.cfm

Die Musik klingt so selbstverständlich, als ob der Rock ’n‘ Roll in China erfunden worden wäre (wobei er aber dann erst später in der Alten Welt gelernt hat, den Takt zu halten). Schräg, grandios. – CD im Mai, Europatournee im Sommer!  Druckfrisch ARD Magazin 4/2013

Yuzhe begreift sich eher als Mittler zwischen Tradition und Gegenwart, er arbeitet sowohl mit alten und neuen, westlichen wie östlichen Akustikinstrumenten, aber auch mit Samplern und anderen elektronischen Hilfsmitteln. Er verbindet Archaik und Avantgarde, Rockrhythmen und buddhistische Gesänge, östliche Folklore und westliches Singer/Songwritertum. Er schlägt eine kühne Brücke zwischen Indien, der Mongolei, China und Europa. Multi-ethnische Klangkunst also, die erhört und erobert werden will. sound & image

Beim ersten Hören ist dieses Album ein Anschlag auf die „westlichen Hörgewohnheiten“. Hat man diesen weitestgehend unbeschadet überstanden, stellt sich heraus, dass Musik und Ton – sowie Sprachinszenierung – einfach genial sind. jazzdimensions

Als einst Yang Yi als Singer/Songwriter aus dem Reich der Mitte vorgestellt wurde, hieß es gleich der Bob Dylan Chinas . So what?! Anders Song Yuzhe. Keine East-meets-West-Angleichung, sein Projekt bleibt in Asien. Ein Terrain, groß genug für einen interkulturellen Austausch zwischen Folk-Traditionen von der Mandschurei über die Mongolei bis Tibet, durchsetzt mit Elementen aus Chinesischer Oper, Tempel- und experimenteller Filmmusik. Sperrig, aber sehr interessant. Journal Frankfurt

DaWangGang ist von Song Yushe geschrieben, einem vielseitigen Musiker aus dem Nordosten Chinas. Über einen Zeitraum von fast zehn Jahren hinweg bereiste Song Yuzhe entfernte Gebiete in China. Das Ergebnis dieser zahlreichen Forschungsjahre heißt Huang Qian Zou Ban und ist ein musikalisches Projekt, inspiriert von Liedern und Rhythmen aus Westchina, Zentralasien, bei dem Opernstrukturen mit Folkorelidern und Eigenkompositionen und -adaptationen der Musiker zur Geltung kommen. 5 von 5 Alben Rhein-Main Magazin

Insgesamt kaum zu vergleichen mit irgendetwas, das man je gehört hätte. Gewöhnungsbedürftig, reizvoll, suchterzeugend. Die Zeit

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Song Yuzhe: guitar, 8strings-banjo, vocals /(China)

Hu Gejiletu: horse-head fiddle, mouth harp /(China)

Cao Yuhan: vocals /(China)

Adil: ghejek (Uighur violin) /(China)

Zhang Yang: drums /(China)