Ludovica Rambelli teatro
Ludovica Rambelli Teatro
präsentiert “La Conversione di un Cavallo”
Das Ludovica Rambelli Teatro ist eine berühmtes Theaterensemble aus Neapel, bekannt
für seine Tableau Vivant Technik
Das Ludovica Rambelli Teatro ist ein berühmtes Theaterensemble aus Neapel, bekannt
für die Technik des Tableaux Vivants (französisch für „lebende Gemälde“).
Lebend „eingefrorene“, stille Szenen sind theatralisch in Szene gesetzt, verbinden Aspekte
der darstellenden wie bildenden Künste und bilden mittlerweile eine eigene Kunstform
zwischen Bild und Theater. Als Vorlage dienen Gemälde und Skulpturen aus der Sakral-
und Kunstgeschichte bis zu zeitgenössischen Werken.
Seit dem 18. Jahrhundert wurden derartige „lebende Bilder“ von Aristokratie und
Bourgeoisie insbesondre bei höfischen oder bürgerlichen Festen inszeniert.
Dann lange in Vergessenheit geraten, wurde diese Kunst der Darstellung u.a. durch das
Ludovica Rambelli Teatro aus Neapel wieder belebt.
Bei der Präsentation von La Conversione di un Cavallo entstehen unter den Augen des
Betrachters in einem nahezu beiläufig erscheinenden, fließenden Prozess nacheinander
dreiundzwanzig der bekanntesten Werke Caravaggios, zusammengesetzt aus lebendigen
Körpern. Ergänzt durch einige minimale Elemente, wie immer wieder neu drapierten
Stoffen unterschiedlicher Farben und Texturen sowie wenigen Alltagsgegenständen,
mündet der jeweilige Entstehungsprozess in von den Darstellern minutenlang gehaltenen
Standbildern. Ein einziger Lichtstrahl erhellt die Szene, wirkend wie ein imaginärer
Rahmen. La Conversione di un Cavallo ist somit ein Werk großer visueller Wirkung und
doch extremer Einfachheit. Begleitet von der Musik Mozarts, Bachs, Vivaldis und Sibelius
findet der Zauber des Tableaux Vivants zu seiner Vollendung.
Das Ludovica Rambelli Teatro wurde 2010 auf Betreiben der Regisseurin Ludovica
Rambelli gegründet. Das Ensemble entstand, als das Malatheatre (gegründet in den
1990er Jahren), das ebenfalls von Rambelli geleitet wurde, aufgelöst wurde. Mit dem
alten Kern von Schauspielern beschloss die Regisseurin, ihre kreative Arbeit mit Dora De
Maio und Mauro Milanese, Schauspielern und Ausbildern, fortzusetzen. Das neue
Ensemble, das bisher im Complesso Monumentale Donnaregina beheimatet war, erblickte
das Licht der Welt mit der Wiederbelebung der Aufführung "La Conversione di un Cavallo.
Tableaux vivants da Caravaggio" (2006). Eine erfolgreiche Show, die etwa 500
Aufführungen in Italien und im Ausland (Spanien, Portugal, Paris, Russland, Kiew,
Jerusalem, Malta, Oxford…) erlebt hat. Im Laufe der Jahre wurden neue Vorstellungen
produziert: Perugino (in Zusammenarbeit mit Umbria Turismo); Mysterium. Gli affreschi
ritrovati (Archäologiepreis Amedeo Maiuri); Il tempio e il tempo (Bildhauerei, Preis Pio
Alferano); Passio u.a.
Auf der Bühne:
Chiara Kija, Andrea Fersula, Elena Fattorusso, Fiorenzo Madonna, Maria La Greca, Rocco
Giordano, Alessio Sica, Antonio Stoccuto.
Direktorin: Dora De Maio
ist Schauspielerin, Performerin und Theaterpädagogin.
In den späten 90er Jahren nahm sie an der Malatheatre Company unter der Leitung von
Ludovica Rambelli teil, zunächst als Schauspielerin, dann als Assistentin des Regisseurs.
Sie besuchte die Campo Teatrale Schule in Mailand des Maestro Matteo Lanfranchi und
studierte weiterhin Theater und arbeitete mit nationalen und internationalen Künstlern
zusammen. Parallel zu ihrer Theaterausbildung – sie erwarb einen Master in
Kommunikation und Marketing der Unterhaltungsindustrie (2007) und wurde
Schauspiellehrerin in benachteiligten Gebieten und Gefängnissen (2008) – schloss sie ihr
Studium der Geisteswissenschaften, des Sektors Kunst und Unterhaltung an der
Universität von Salerno mit Auszeichnung ab. (2003)
Caravaggios Kurzbiografie
Als Michelangelo Merisi wurde er am 29. September 1571 in Mailand geboren.d
Caravaggios Einfluss auf die römische, ja internationale Malerei des 17. Jahrhunderts war
so durchschlagend, dass er sowohl italienische, niederländische, französische und
flämische Maler inspirierte. Diese Bewegung wird als Caravaggismus bezeichnet ihre
Protagonisten als Caravaggisti. Caravaggios hitziges Temperament, das ihn häufig mit
dem Gesetz in Konflikt brachte und schlussendlich zu einem Mord führte, und der frühe
Tod des Malers im Alter von 38 Jahren ( Porto Ercole, am 18. Juli 1610) machten ihn zu
einer mythenumwobenen Figur. Obwohl Caravaggio in den letzten Jahrhunderten als
gesetzloser und homosexueller Mann diffamiert wurde, dürfte sein von Gewalt
durchsetztes Leben kaum von dem seiner Zeitgenossen unterschieden haben.
Die Malerei Caravaggios ist einzigartig, da er eine seltene Kombination von Realismus
und Theatralik meisterlich auf die Leinwand zu bannen wusste. Dieser Stil, eine Mischung
aus detailreicher Realität und drastischer Darstellung, wurde zum Markenzeichen
Caravaggios und hat die Kunstszene maßgeblich beeinflusst. Obwohl Caravaggio als
Pionier des Barocks bekannt ist, bildet natürlich sein spezifischer Malstil das Wesentliche
seiner künstlerischen Identität. Mit Chiaroscuro, seiner Technik der hell-dunkel Kontraste,
erzeugt er eine atemberaubende Plastizität und eine dramatische Atmosphäre in seinen
Werken. Schon hundert Jahre nach seinem Tod war Caravaggio fast vergessen. Seine
Wiederentdeckung erfuhr er im 20. Jahrhundert. Seine Geschichte wurde auch in drei
Spielfilmen verfilmt u.a. der Film: Caravaggio . Großbritannien, 1986, Regie: Derek
Jarman .
Ausstellungen über Caravaggio und seiner Kunst sind weltweit Publikumsmagneten, seine
Bilder haben mittlerweile schwindelerregende Werte. La Conversione di un Cavallo
erweckt 23 seiner Werke wieder zu neuem Leben auf der Bühne.
23 “Tableaux vivants” des Programms: The Conversion of a Horse
La Deposizione (1602-1603) Musei Vaticani, Città del Vaticano
Estasi di Maddalena o Maddalena Klein (1606) Privatsammlung
Crocefissione di Pietro (1601) Cappella Cerasi, Santa Maria del Popolo, Roma
Decollazione del Battista (1608) Cattedrale di San Giovanni, La Valletta, Malta
Morte della Vergine (1604) Museo del Louvre, Parigi
Giuditta Oloferne (1599) Palazzo Barberini, Roma
Flagellazione (1607-1608) Museo di Capodimonte, Napoli
Sacrificio di Isacco (1602) Collezione Cremonini
Martirio di Matteo (1600) Cappella Contarelli, San Luigi dei Francesi, Roma
Annunciazione (1609-1610) Musée des Beaux-Arts, Nancy
Adorazione dei Pastori (1609) Museo Nazionale, Messina
Riposo durante la fuga in Egitto (1595-1596) Galleria Doria Panphilj, Roma
Madonna dei Pellegrini (1604-1606) Sant’Agostino, Roma
Santa Caterina d’Alessandria (1597) Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid
Narciso (1599) Palazzo Barberini, Roma
Giovanni Battista (1604) Nelson-Atkins Museum of Art, Kansas City, Missouri
Seppellimento di Santa Lucia (1608) Santa Lucia, Siracusa
Martirio di Sant Orsola (1610) Palazzo Zevallos, Napoli
Resurrezione di Lazzaro (1609) Museo Nazionale, Messina
La Maddalena (1594-1595) Galleria Doria Panphilj, Roma
San Francesco in Estasi (1594-1595) Wadsworth Atheneum, Hartford
Bacco (1596-1597) Galleria degli Uffizi, Firenze
Canestra con Frutta (1596) Pinacoteca Ambrosiana, Milano
Programm Teil 2 nach einer 15minütigen Pause
Tausend Gesichter der Artemisia
On stage: Chiara Kija, Elena Fattorusso, Fiorenzo Madonna, Antonio Stoccuto
Scenographer: Andrea Fersula Director: Dora De Maio
Die Idee, die Gemälde von Artemisia Gentileschi wieder aufleben zu lassen, geht auf ein
großes Privileg zurück, das die Theatertruppe als ständiger Bewohner des Complesso
Monumentale Donnaregina in Neapel genießen konnte: die Möglichkeit, das im Museum
ausgestellte Originalgemälde fast täglich zu studieren.
Das große Gemälde prägt sich visuell tief ein, um dann von den Schauspielern in einem
ständigen kreativen Prozess, in dem Körper und Musik zu einer einzigen dramatischen
Handlung verschmelzen, szenisch umgesetzt zu werden.
Biografie der Artemisia Gentileschi
Ganze dreihundert Jahre musste sie darauf warten, bis sie als Künstlerin anerkannt
wurde. Erst 1916 widmete ihr der italienische Kunsthistoriker Roberto Longhi eine
ausführliche Studie. Er stöberte ihre Bilder auf, identifizierte, verglich und beurteilte sie.
Am Ende war er davon überzeugt, dass Artemisia Gentileschi "die einzige Frau Italiens
war, die je gewusst hatte, was Malerei und Farben sind." Laut Longhi gehört sie – obwohl
eine Frau – zu den "großen Meistern" des17. Jahrhunderts. Sie ist Begründerin des
"napoletanischen Caravaggismus", und ihre Bilder brauchen den Vergleich mit den
Werken so anerkannter Zeitgenossen wie Vermeer und van Dyck keineswegs zu scheuen.
Letzterem hatte man sogar einige ihrer Gemälde zugeschrieben – versehentlich natürlich.
Artemisia war die Tochter und das erste Kind des damals in Rom lebenden Malers Orazio
Gentileschi und der Prudenzia Montone.
Etwa zur selben Zeit arbeitete ihr Vater mit Agostino Tassi zusammen, der häufig zu Gast
im Hause Gentileschi war, und offenbar auch Artemisia in der Kunst
der Perspektive unterrichtete. In der Folge kam es zu tragischen Ereignissen, die das
Leben der jungen Frau und ihren Ruf in der Nachwelt für immer prägten: Im März 1611
vergewaltigte Tassi Artemisia.Dies war nicht nur ein persönliches Trauma, sondern kam
einer gesellschaftlichen Katastrophe gleich, denn Jungfräulichkeit und Reinheit waren
damals das höchste Gut eines jungen Mädchens, und auch ihre Chancen auf dem
Heiratsmarkt und die Ehre ihrer ganzen Familie hingen davon ab. Tassi erpresste daher
Artemisias Schweigen mit einem Heiratsversprechen, das er gar nicht einlösen konnte, da
er verheiratet war. Daraufhin strengte Orazio im Mai 1612 ] einen Prozess gegen Tassi an,
in dessen Verlauf Artemisia zur Überprüfung ihrer Aussage mit Daumenschrauben
gefoltert und zudem einer entwürdigenden gynäkologischen Untersuchung unterzogen
wurde. Letztlich wurde Tassi am 27. November 1612 verurteilt, durfte aber wählen
zwischen fünf Jahren als Sträfling auf einer Galeere oder Verbannung aus Rom – Tassi
zog das letztere vor.
Um Artemisias beschädigten Ruf zu retten und der böswilligen Nachrede in Rom zu
entgehen, heiratete sie bereits am 29. November 1612 den Florentiner Maler Pietro
Antonio Stiattesi – einen Bruder des Notars, der den Gentileschis im Prozess beistand –
und zog mit ihm Anfang des Jahres 1613 nach Florenz . Das Paar hatte vier gemeinsame
Kinder. In den Jahren um 1620 führte sie eine außereheliche Beziehung zu ihrem Mäzen,
dem Florentiner Bankier Francesco Maria Maringhi, offenbar mit dem Wissen ihres
Ehemanns.
Auf künstlerischer Ebene wurde ihr in Florenz schon bald die Anerkennung der Kenner
und Kollegen zuteil. Dabei konnte sie nun unabhängig von ihrem Vater ihren eigenen
persönlichen Stil entwickeln. Eines der ersten Beispiele dafür ist das 1612–13
entstandene, berühmte Gemälde Judith enthauptet Holofernes ( Museo di Capodimonte ,
Neapel), das oft als persönliche Auseinandersetzung oder Abrechnung der Künstlerin mit
ihrem traumatischen „Schlüsselerlebnis“ gedeutet wurde. 1615 erhielt sie ihren ersten
größeren Auftrag von Michelangelo Buonarroti dem Jüngeren , einem Großneffen
von Michelangelo : die sogenannte Allegorie der Neigung .1621 kehrte sie als anerkannte
Künstlerin nach Rom zurück.
Ab 1630 war Artemisia dann in Neapel , das damals eine der wichtigsten Städte Europas
und dreimal so groß wie Rom war und außerdem ein blühendes Kunstleben und
eine eigene Malerschule besaß.
Besonders außergewöhnlich – für eine weibliche Künstlerin – war der Auftrag für
drei Altarbilder , die sie um 1635 bis 1637 für die Kathedrale von Pozzuoli malte.In vielen
ihrer Bilder vor 1630 tauchen ihre eigenen Gesichtszüge und Körperformen auf, wie
beispielsweise in dem Selbstporträt als Allegorie der Malerei. Es ist jedoch bekannt, dass
sie gerade in späterer Zeit Aktmodelle für ihre Kompositionen studierte. Ungewöhnlich ist,
dass Artemisia in einem damals ganz besonders von Männern dominierten Berufsfeld tätig
war und eine eigene Werkstatt mit auch männlichen Angestellten führte. Sie beschränkte
sich darüber hinaus auch nicht wie die wenigen anderen namentlich bekannten
Malerinnen ihrer Zeit auf damals für Frauen typische Genres – wie Porträtmalerei ,
Blumen- und Früchte stillleben , Miniaturmalerei , Landschaftsmalerei –, sondern erwählte
sich das zu jener Zeit als edelste Bildgattung der Malerei angesehene und gewöhnlich
männlichen Malern vorbehaltene Historienbild sowie mythologische und biblische Themen,
die sie in großen Formaten umsetzte.
Biografie entnommen bei Wikipedia
Die 11 “tableaux vivants” von Artemisia Gentileschi
1 Annunciazione Napoli, Museo di Capodimonte
2 Minerva Firenze, Galleria degli Uffizi
3 Giuditta e la fantesca Abra con la testa di Oloferne
Terni, Fondazione Cassa di Risparmio di Terni e Narni
4 Conversione della Maddalena Firenze, Galleria Palatina – Palazzo Pitti
5 Giuditta con la sua ancella Napoli, Museo di Capodimonte
6 Orazio Gentileschi Davide con la testa di Golia
7 Corisca e il satiro Privatsammlung
8 Giuditta e la fantesca Abra con la testa di Oloferne, Firenze Galleria Palatina
9 Cleopatra Ferrara, Fondazione Cavallini-Sgarbi
10 Giaele e Sisara Budapest, Szepmuveszeti Muzeum
11 Giuditta che decapita Oloferne Milano, Galleria Arcivescovile
Artemisia Musiktitel
Verdi, Aida, prelude
Scarlatti, Giuditta, aria Chi m'addita per pietà
Scarlatti, Giuditta, aria Se ritorno entro le mura
Verdi, Macbeth, preludio
Verdi, Macbeth, Vegliammo invan due notti
Bellini, Norma, Dhe non volerli vittime
Website: Ludovica Rambelli Teatro
https://www.ludovicarambelliteatro.it
Video sequence on Youtube about Caravaggios tableaux vivants
Video sequence on Youtube about Atemesia Gentileschi