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The Black Slavics

18,00 

Wie klänge die Musik, wenn im 17. Jahrhundert schwarze Sklaven nach Russland gekommen wären und dort ihre Rhythmen und Melodien in die slavische Musik eingebracht hätten? 

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Wie klänge die Musik, wenn im 17. Jahrhundert schwarze Sklaven nach Russland gekommen wären und dort ihre Rhythmen und Melodien in die slavische Musik eingebracht hätten? Die Brüsseler a cappella Formation LES ANGES COMPAGNIE interpretiert auf The Black Slavics Lieder, die ein imaginäres Zusammentreffen von afrikanischer und slavischer Kultur dokumentieren. Mit ex-Zap Mama Sängerin Sylvie Nawasadio.

Eugeni, der Bruder des Zaren Peter des Großen verhandelte 1684 heimlich mit dem berühmten Sklavenhändler Zadek Ibn Farouk aus Guinea über die Einfuhr von 2500 schwarzafrikanischen Sklaven für Haus- und Feldarbeit. Eugeni Nicolaievitch, eine exzentrische Persönlichkeit, entschloß sich, seine sämtlichen Sklaven und Bediensteten durch Afrikaner zu ersetzen.

Ein Jahr später kamen die Sklaven über die Ostsee und wurden in Kazan, 500 km von Moskau entfernt angesiedelt, wo Eugeni mit seinem Hof lebte. Doch schon bald gab es schwerwiegende Probleme und drei Jahre später vertrieb Eugeni alle Afrikaner von Kazan. Nach einer abenteuerlichen Odyssee liessen diese sich in der Ukraine, im Ural und auf dem Balkan nieder, wo sie Kolonien gründeten. Heute sind sie jedoch völlig verschwunden, dezimiert durch Hungersnöte und Seuchen im 19. Jahrhundert

“Black Slavics” zeigt die Musik dieser Afrikaner und ihrer Nachfahren, die in Russland lebten. Die zaristischen Gesetze verbaten ihnen in ihrer Muttersprache zu singen, und die rhythmische Ausrichtung ihrer Musik war dem orthodoxen Patriarch nicht gegeben.

Also adaptierten die “schwarzen Slaven” russische Lieder und formten sie nach ihren Vorstellungen um. Die vorliegenden Aufnahmen zeigen die lange Transformation von russischen Liedern in afrikanische, aufgezeichnet durch den georgischen Musikwissenschaftler Kajnun Marimov.

“Music Fiction”

Das Projekt “Black Slavics” gehört zu dem Konzept der “Music Fiction”, die von Thierry Van Roy entwickelt wurde: Es bedeutet, Geschichte umzuschreiben und dabei Musik zu entwickeln, die existiert haben könnte, wenn sich die Geschichte für diesen Lauf entschieden hätte…

Diese neue Form musikalischer Erfindung ist unbegrenzt; ändert man im Laufe der Geschichte nur ein Detail aus der Vergangen- heit, der Gegenwart oder Zukunft, dann kann man sich vorstellen, den Gang der Welt und der Musik zu verändern, denn Musik ist ja immer Resultat der Interaktion von Kulturen, abhängig von den jeweiligen Transformationen der Zivilisations- geschichte.

Anders als die “Weltmusik” im geographischen und multikul- turellen Sinn benutzt die “Music fiction” den vertikalen Begriff von Zeit und Geschichte; die Musik von “Black Slavics” entstand aus dem imaginären Aufeinadertreffen von afrika- nischer und slavischer Kultur, im Russland des 17. Jahr- hunderts.

In diesem Zusammenhang ist es interessant, darüber zu spekulieren, wie unsere westliche, populäre Musik (Rock, Pop etc.) wohl känge, wenn die Geschichte entschieden hätte, dass Columbus mit seinen drei Caravellen vor Portugal gesunken und Amerika noch viel länger “Terra Incognita” geblieben wäre – ohne afrikanische Sklaven und ihren Einfluss auf die Musikkultur. Und wenn afrikanische Sklaven stattdessen nach Russland gekommen wären und tatsächlich die Basis einer neuen Musikrichtung gewesen wären, die heute noch lebte?

Die Lieder

In den meisten Liedern besteht der erste Teil aus den traditionellen polyphonen Versionen in der Originalsprache (Russisch, Kroatisch, Ukrainisch, Bulgarisch und Ungarisch), der zweite zeigt die imaginäre Evolution der Lieder durch die Afrikaner in Russland, in Lingala, einer der am meisten gesprochenen Sprachen in Zentralafrika. Die afrikanische Interpretation dieser slavischen Lieder sind alle am Tag der jeweiligen Aufnahme improvisiert worden.

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Ange Nawasadio (Congo-Kin.) – artistic director
Gyle Waddy (USA) – choir leader
Sylvie Nawasadio (Congo-Kin.)
Alexia Waku (Congo-Kin.)
Guy Waku (Congo-Kin.)
Marie-Ange Teeuwen (Burundi)
Dju BB’ (Congo-Kin.)
Epolo (Congo-Kin.)
Jojotte (Congo Brazza)
Lionel Sonna (Cameroun)
William Wright (USA)
Borys Cholewka (Ukraine) as a guest.

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