Turkish Obsession
16,00 €
Reisen Sie mit uns zur Seele der Musik aus der Türkei!
Ruhiger Fluß und rhythmischer Aufruhr
Es waren europäische und in Europa lebende amerikanische und afrikanische Jazzmusiker, die sich in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zuerst wieder für die Musik der Türkei und ihr reichhaltiges rhythmisches Reservoir zu interessieren begannen. Es war allerdings keineswegs der erste musikalische Kontakt zwischen Orient und Okzident, hier flammte nur etwas wieder auf, dessen Beginn weit früher anzusiedeln ist. Nicht einmal die durch Mozart in die Musikgeschichte eingebrachten Kompositionen (sein „Rondo alla Turca“ findet sich in einer Art Rückübersetzung auf seine türkische Basis auf dieser CD Turkish Obsession), die auf der rhythmisch ausgefeilten türkischen Militärmusik (der sogenannten Janitscharenmusik) basieren, bilden den Anfang. Die Gruppe Sarband, eines der faszinierendsten und herausragenden Ensembles bei der Spurensuche nach frühen Kontakten zwischen Ost und West, hat schon vor Jahren eindrucksvoll belegt, dass diese Kontakte zwischen türkischer und europäischer Musik bis in 16. Jahrhundert zurück reichen.
Vielleicht ist es hilfreich, sich dieses frühe osmanische Reich mit seinem Zentrum Instambul (damals noch Konstantinopel) als einen ähnlichen musikalischen Schmelztiegel wie das andalusische Spanien zur Zeit der arabischen Herrschaft vorzustellen. Auch im osmanischen Reich trafen verschiedene Kulturen aufeinander, brachten ihr musikalisches Erbe ein und eigneten sich Elemente anderer musikalischer Kulturen an. In der Musik des gesamten Balkan, in der Folklore der Sinti und Roma sowie in der jüdischen Klezmermusik finden sich in reichem Maß Melodien und Rhythmen, die auf die türkische Musik zurückgehen (so gehörte und gehört ein „Terkisher“ zum normalen Repertoire von Klezmerbands).
Auch bei den Instrumenten fand ein allgemeiner Austauschprozeß statt. Speziell das große Ensemble von Perkussionsinstrumenten (vom handlichen Tamburin bis zur großen türkischen Trommel) breitete sich weit über die Grenzen des Reiches aus und das durchdringend laute Instrument aus der Schalmeienfamilie, die Zurna, verbreitete sich vom Schwarzen Meer bis zur Adria. Zwischen der ruhig fließenden, beinahe stillen, dabei aber höchst kunstvoll verzierten Musik aus der dem alten osmanischen Reich und den vehementen rhythmischen Attacken des vielseitigen Perkussionisten Okay Temiz, der souverän Ethno-Beat, Jazzstatement und türkische Tradition unter einen Hut bringt, bewegt sich diese CD Turkish Obsession.
[/tab][tab title=“Tracklist“]1. Neva Ceng-i Harbi Part I 1.42 – Sarband/ Jacopo da Bologna. Codex Reina
2 Kobra 3.27 – Okay Temiz & Zurna Project/ trad./arr. Okay Temiz
3. Una Marika de Ruda / Wedding song 7.51 – Sarband/ trad. Bulgaria, Bosnia,Turkey arr. V. Ivanoff
3. Hicaz Ilali 6.02 – Sarband/ trad./ arr. V. Ivanoff
4. Nikris Pesrev 5.23 – Sarband/ anonym: collection Ali Ufki
5. Suzinak -Semai 4.11 – Okay Temiz/ trad./arr. Okay Temiz
7. Psalm No 6 5.37 – Sarband/ W. Bobowsky/ collection Ali Ufki
8. Dervish Service Reggae 8.56 – Okay Temiz/ Okay Temiz
9. Rondo alla Turca 2.15 Sarband/ W.A. Mozart
10. Ya Rabbi 7.16 – Sarband
Track No 5, 8 licensed from Okay Temiz
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