Wunderdüdn

16,00 

Fitzgerald Kusz & Chris Beier

Info:
Der Jazzpianist und Komponist Chris Beier und der fränkische Poet Fitzgerald Kusz arbeiten schon seit 36 Jahren musikalisch zusammen. Daran ist der Bayerische Rundfunk schuld. Man hat beide für ein Projekt »zusammengespannt«. Beier komponierte skurrile Musiken zu Gedichten, die Kusz seinem erstgeborenen Sohn gewidmet hatte. Aber damit gab sich das »Gespann« nicht zufrieden.
Chris Beier entdeckte im Sprechgesang-Rhythmus der Kuszschen Lyrik das kreative Potential für Pop-Songs. »Allmächd« entstand – ein erstes Album 1996 beim damals angesagten Indie-Label Musical Tragedies.
»Auf Wolke sieben ist nichts mehr, wie es war,« schrieb die Abendzeitung, »Allmächd« heißt die technopoetische Klang-Collage … Minimalismus zwischen Himmel und Erde … Chris Beier, der Jazz-Pianist, Komponist und Computer-Spezialist verpasste dem Lebkuchenherz einen Schrittmacher … Ein skurriles Kabinettstück.«
Als CD inzwischen vergriffen, ist das legendäre Album aber digital im Internet über Fuego wieder erhältlich.
Und jetzt?
Es grenzt schon an ein Wunder, dass die beiden 20 Jahre später wieder zu einem gemeinsamen Projekt zusammengefunden haben. In einer über zweijährigen intensiven Studioarbeit entstand »Wunderdüdn«, ein neues, zweites Album mit gesampelter Musik und Dialekt-Poesie. Das Ergebnis ist ein wahres Wunder: 18 neue Songs – und keiner gleich dem anderen.
Eine „Wunderdüdn“- ein Wunderwerk!

Über die Künstler:

Chris Beier

Der gebürtige Trierer (*1953) erhielt in frühen Jahren klassischen Klavierunterricht und interessierte sich bald besonders für Jazzmusik und Blues. Nach dem Abitur folgten Studien der Musikwissenschaft, Amerikanistik und Soziologie. 

Seit Anfang der 80er Jahre arbeitete Chris Beier mit vielen namhaften Künstlern zusammen, wirkte auf über 20 Alben mit und unternahm zahlreiche Tourneen im In- und Ausland. Er komponierte regelmäßig für Rundfunk, Fernsehen und Theater sowie für größere konzertante Besetzungen bis hin zum symphonischen Orchester. Neben Auftritten und Gastspielen mit Albert Mangelsdorff, Aladar Pege, Toto Blanke, Joe Nay, Marion Brown, Bill Elgart, Jörg Widmoser/Modern String Quartett, Dick Heckstall-Smith und John Etheridge arbeitete Chris Beier schon früh mit eigenen Gruppen (Chris Beier Group, Overtone mit Bassist Rainer Glas), sowie von 1985 bis 2001 verstärkt mit Leszek Zadlo (im Duo und Quartett) und mit großen Formationen. Es entstanden die Suite „Angel Memory“ nach Motiven von Alban Bergs Violinkonzert sowie das symphonische Saxophonkonzert „Ratisbona“. Für das großformatige Overtone Orchestra schrieb Beier die abendfüllende Kompositionen „Ragas & Sagas“ und „Winds of Akasha“. Zwischen 1979 und 1985 war er auch als musikalischer Leiter beim Staatstheater Nürnberg tätig, für das er wieder zwischen 1997 und 2001 die Erfolgsproduktionen „The Black Rider“, „Sekretärinnen“ und „Struwwelpeter“ herausbrachte.
Seit 1987 leitete er als Dozent für Jazzpiano, -theorie/ -komposition den Fachbereich Jazz am Konservatorium in Würzburg – seit 2001 an der Hochschule für Musik Würzburg. In seiner Klasse studierten u.a. Michael Wollny, Bernhard Pichl, Peter Fulda und Michael Flügel.
2002 musste sich Chris Beier aufgrund einer nervomotorischen Erkrankung vom Konzertbetrieb zurückziehen.
Unterrichtstätigkeit an der Hochschule für Musik Würzburg bis 2013. Seitdem beschäftigt sich Chris in seinem Projektstudio ausschliesslich mit Komposition und Sounddesign – zum Beispiel mit … „Wunderdüdn“.

Fitzgerald Kusz
1944 in Nürnberg geboren, aufgewachsen in Forth, Mittelfranken, nach dem Gymnasium Anglistik- und Germanistikstudium in Erlangen, ein Jahr „assistent teacher“ in Nuneaton, Warwickshire, England. Bis 1982 Lehrer in Nürnberg. Seither freier Schriftsteller, Mitglied im PEN-Club, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, im Verband deutscher Schriftsteller und den Münchner Turmschreibern.
Fitzgerald Kusz lebt und arbeitet in Nürnberg, ist verheiratet und hat drei Kinder.
Als Sohn einer Fränkin und eines Berliner Opernsängers wurde ihm, neben fränkischer Mundart, auch Berliner Witz mit in die Wiege geschmuggelt. Seinen ersten literarischen Auftritt hatte er 1967 mit Peter Handke und zwei Beat-Bands in Erlangen. Kusz begann mit hochdeutscher Pop-Lyrik unter dem Einfluss der 68iger Kulturszene. Angeregt durch die Wiener Gruppe um H. C. Artmann wandte er sich ab 1970 dem Dialekt zu. Aus der Pop-Art wurde Mund-Art, unmittelbare für den Vortrag geschriebene „spoken word“-Dichtung.
Fünfzehn Gedichtbände im fränkischen Dialekt hat Kusz bisher verfasst – zuletzt (2017) den Band „Nämberch-Blues“, der den Bogen vom tradionellen Gedicht bis hin zu „blues-lyrics“ spannt, denn: „Ohne Musik“ – das wusste schon Nietzsche – „wäre das Leben ein Irrtum.“
Mundartlyrik ist für Kusz „Sprachmusik“. Die spezisch klanglichen Möglichkeiten des Fränkischen schöpft er voll aus. Zahlreiche Gedichte wurden von dem fränkischen Komponisten Heinrich Hartl vertont. Seit 22 Jahren tritt Kusz mit dem Programm „Blues & Kusz“ auf, das der Gitarrist Klaus Brandl gemeinsam mit ihm erarbeitet hat.
Den größten Erfolg hatte Kusz jedoch nicht mit seiner Lyrik, sondern mit dem von Karl Valentin, Bertolt Brecht, Ödön von Horvath und Marieluise Fleisser inspirierten Volksstück „Schweig Bub“(1976) , das in 13 deutsche Dialekte übersetzt und am Staatstheater Nürnberg in 34 Jahren 720 mal gespielt wurde. Ein wahrer Theaterrekord. Mehr als 20 weitere Stücke sind seither entstanden: darunter „Burning Love“ (1984), „Letzter Wille“ (1996), „Witwendramen“ (2005), „Lametta“ (2010).
Zu den vielen Auszeichnungen, die Kusz für sein Werk erhalten hat, gehören u.a. der Hans-Sachs-Preis (1975), Gerhart-Hauptmann-Stipendium der Freien Volksbühne, Berlin (1977), der Wolfram-von-Eschenbach-Preis (1983), der Kulturpreis der Stadt Nürnberg (1988), der Friedrich-Baur-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1998), der August-Graf-von-Platen-Preis (2011), der „Bayerische Dialektpreis“ (2017) und der „Bayerische Poetentaler (2017).

Titel:

1. Wunderdüdn
2. Banoonä
3. Dschäss
4. Mach wost willst
5. Das Meer
6. Zwedschgä
7. Bus
8. Mann im Mond
9. Vollmondboogie
10. Vegetarisches Massaker
11. Regen
12. Das Nashorn
13. Die Botschaft
14. Route Husn
15. Herbst
16. Du
17. Stehbleibm
18. Du hasts

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