Stephan-Max Wirth (Komposition/ Tenorsaxophon/ Sopransaxophon) – schon in jungen Jahren vom Jazz begeistert – erhielt seinen ersten Saxophonunterricht bei Leszek Zadlo in München. Nach Abschluss seines Studiums an der Hochschule der Künste Arnheim (NL) bei Jörg Kaufmann kam er 1995 nach Köln. Von hier aus organisierte er als Bandleader seines eigenen 1992 gegründeten Ensembles internationale Tourneen, die ihn u.a. nach Portugal, Polen oder Griechenland führten. Seit 1999 lebt und arbeitet der Saxophonist und Komponist in Berlin.
Stephan-Max Wirth erhielt verschiedene Auftragskompositionen für Theater (u.a. Studiobühne Köln) und arbeitete stets intensiv an eigenen Projekten. Um seine künstlerische Tätigkeit unabhängig und kompromisslos verwirklichen zu können, gründete er 1993 sein eigenes Label BOS.REC., mit welchem er innovative Projekte auch anderer Jazzkünstler wie Henning Wolter, Marcus Schinkel, die Kölner Formation „Leisure Minx“ oder Tanja Pannier unterstützt.
Mit seinem Ensemble etablierte er sich unter wechselnden Besetzungen auf internationalen Jazzfestivals als außergewöhnlicher Live-Act und spielte unter eigenem Namen bisher neun Alben ein. 1996 entstand nach einem längeren Engagement im Athener Club „Half Note“ spontan ein Livealbum, das seine Gastspiele in Griechenland dokumentiert. Mit der Aufnahme „Mythos“ (1997) erweiterte Stephan-Max Wirth das Repertoire der deutschen Jazzszene, indem er hier als erster Chansons modal reharmonisierte und mit deutschem Gesang verband. Der Titel der nachfolgenden CD „Jazzchanson“ (1999) wurde zur Bezeichnung eines Genres, das in der europäischen Musikwelt heute einen festen Platz gefunden hat. Unter seinen zahlreichen bisherigen Mitmusikern finden sich Jens Winther, Kevin Burrell, Thomasz Kupiez, Julia Hülsmann, Martin Speight, Yuri Yeryomin, Lucien Matheeuwsen, André Nendza, Eric Schäfer, Christoph Hillmann, Bill Ramsey und Ack van Rooyen.
Viele Kompositionen von Stephan-Max Wirth bearbeitete der Kölner Arrangeur Thomas Forkert für Big Band. Dadurch avancierte insbesondere die Version von „fish and monkey“ zum einschlägigen Erfolg; das Stück gehört mittlerweile für über zweihundert Big Bands im gesamten deutschsprachigen Raum zum festen Repertoire.
2004 veröffentlichte Stephan-Max Wirth mit seinem Ensemble das Album „Illumination”, das in der einschlägigen Presse hohe Anerkennung fand. Hier verknüpft er erstmalig Obertongesang und Modern-Jazz-Harmonik in seinen Kompositionen und schafft damit eine ungewöhnliche und vielseitige Klangstruktur, die sich von den multiplen oberflächlich gestalteten „Multikulti“-Projekten der letzten Jahre abhebt. Für dieses Album erhielt er 2004 den Studioförderpreis des Berliner Senats.
Stephan-Max Wirth bereichert die internationale Jazzszene mit seinen Eigenkompositionen, gepaart mit außergewöhnlicher Bühnenpräsenz. Seit Jahren tritt er mit einem Ensemble auf, das sich aus Musikern zusammensetzt, die wiederum eigene Projekte und Bands mit unterschiedlichen Ausrichtungen leiten. Die musikalische Anlage seines Programms ermöglicht allen Mitwirkenden, sich auf hohem Niveau in die Konzerte einzubringen. Diese Arbeitsweise bietet einen Nährboden für Genre übergreifende Projekte, worum es sich auch bei dem Projekt „DADA Republic!“ handelt. Die Idee „Jazz“ auf der Ebene von Ballett und Film fortzuführen, kann somit als Ergebnis eines kreativen Arbeitsprozesses angesehen werden, der sich über seine zwanzigjährige Laufbahn erstreckt. Die DVD/CD “DADA Republic! Live at JazzFest Berlin” wurde für die Bestenliste beim “Preis der deutschen Schallplattenkritik” nominiert.