Fuck Off Grizzly Bear

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Stephanie Nilles nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um freie Meinungsäußerung geht. Der Titel „Fuck Off, Grizzly Bear“ ist dabei keineswegs Kollegenschelte, sondern ein kleiner (und nicht anonymer…) Seitenhieb für die vielen anonymen Autoren in Blogs und Internet-Foren. Doch die Experten der Netzwelt meinen es bislang gut mit Stephanie Nilles. Als eine der „fesselndsten Jazzpiano / Loungepunk-Künstlerinnen seit Tom Waits“ hat man sie bezeichnet. Man würdigt ihre Individualität, ihre leidenschaftliche Einforderung künstlerischer Freiheit. Stephanie Nilles präsentiert sich dabei manchmal wie eine Enkeltochter von Mose Allison – intellektuell und unterhaltsam zugleich, junger Vokal-Jazz/Punk/Folk mit individuellem Dreh. „Fuck Off Grizzly Bear“ ist das vierte Album von Stephanie Nilles und ihr Debut auf Tradition & Moderne.
„Fuck Off Grizzly Bear“ präsentiert Stephanie Nilles pur, nur mit Stimme und Piano oder Fender Rhodes, dazu der Kontrabass ihres New Yorker Mitstreiters Matt Wigton. Die ironisch-prägnanten Songs stammen meist aus eigener Feder, die Themen sind real: die Charakterstudie eines Wall Street-Emporkömmlings („For A High Life Commercial“), der Rückblick auf Freudenfeiern in Harlem am Abend der Präsidentschaftswahl 2008 („America America“). Bezug nehmend auf Charles Mingus, singt sie über Rassismus („Fables Of Faubus“) und Integration, sie reflektiert über Hintergründe der BP-Ölkatastrophe 2010 („These Parts“), taucht ein in die alte Jazzwelt von New Orleans („St. James Infirmary“), die bei der Hipster-Szene von Stephanies Wahlheimat New Orleans wieder angesagt ist. Liebeslieder fehlen fast ganz, nur die dunkle Mike Bloomfield-Bluesballade „Love Me Or I’ll Kill You“ macht eine Ausnahme. Am Ende steht das wunderbare „This Road“, eine Homage an das Nachtleben von New Orleans. Mit einem heiteren „verstecktem“ Track verlässt der Hörer die musikalische Welt von Stephanie Nilles – und möchte wiederkommen…

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New Orleans ist heute die Heimat von Stephanie Nilles. Wenn sie nicht auf Tour ist – und das ist sie fast immer – genießt sie die Offenheit der Stadt. Das lebendige Leben in Bars, die bunte Mischung von Charakteren: „Ich singe über das, was ich denke und lese, über die Dinge, über die ich mit anderen Menschen spreche,“ sagt Stephanie. Man kann ihre Songs durchaus Zeile für Zeile würdigen – gleichzeitig auch impressionistisch als Ganzes wirken lassen. Es gibt viele Nuancen und genug Komplexität, um auch intellektuelle Bedürfnisse zu befriedigen. Eine klassische Musikerin hört man hier nicht mehr, doch die Energie der Jazz-Performerin Nilles ist enorm, ihre Haltung erfrischend ehrfurchtslos. Die Musik dieser jungen Frau ist ungewöhnlich, mit einem Ausdrucksspektrum von sinnlicher Beseeltheit bis wilder Intensität. Eine unprätentiöse Poetin und eine Frau, deren Neugier ansteckt. Das Publikum wird nicht bevormundet, denn „message songs“ à la Nilles sind in der Regel unterhaltsame Anregungen, keine Belehrungen. Dabei emotional, wahrhaftig und in jeder Hinsicht „independent“ zu sein, ist wichtig für Stephanie Nilles. Eine Nachwuchs-Künstlerin, die im übrigen das brutale Marketing-Kalkül der Popwelt als untergehendes Geschäftsmodell begreift. Ein Album ist für sie kein Heiligtum, sondern eine Momentaufnahme. Ein Streiflicht mit viel D.I.Y-Ethos und Intensität.
Stephanie Nilles ist eine neue Stimme, eine wagemutige und eigenwillige Individualistin. Rickie Lee Jones war auch so jemand vor dreißig Jahren, zehn Jahre später kam Ani DiFranco. Zwei durchaus dienliche Hinweise, wenn es um Stephanie Nilles und ihre Musik geht. In ihrem privaten Musik-Universum steht James Brown neben PJ Harvey und Nina Simone neben Chavela Vargas – Hauptsache stark, Hauptsache intensiv. Ähnliches leisten auch die zehn Songs (plus hidden track) auf „Fuck Off, Grizzly Bear“. „Verpflichte Dich Deinem Handwerk und Deiner Kunst so gut wie Du kannst… und die Leute werden Notiz von Dir nehmen”, sagt Stephanie Nilles, Freigeist und Rebellin, Bilderstürmerin und Ausnahmetalent. So hört man es auch auf diesem Album.

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