Jazzpodium 05/09: „… Es ist also kein Zufall, wenn der Hörer zuweilen den elektronischen Sound einer Band wie Weather Report zu hören glaubt. Das Duo findet einerseits Gefallen an Klangexperimenten, blendet im Titelstück verfremdete Stimmen ein und fügt widerstrebende Soundparts zu einem Klangganzen, folgt aber auch dem Sog schöner, sanglicher Melodien im Kontrast zu wiederborstigen Rhythmen. Die Musik vereint Soundmythen und Gegewart zu einem abwechslungsreichen Experiment.„
Jasper van ‚ t Hof vor einer Dekade schon mal als bester Keyboarder Europas gewählt, hat seine Keyboards wie Korg M1, KawaiCD5, Roland M-CD1, Korg P3 + SDD und DRV 2000 u.a. aus der Garage geholt, eine Ansammlung fast historischer Keyboards. Aus „Liebe zum Experiement“ jenseits des Wohlklangs, des kalkulierten Musikmachens hat er sich mit Schweizer Schlagzeuger Fredy Studer zusammengetan und eine mutige, experiementierfreudige CD herausgebracht = PANGRAMM.
Jazz ist für van’t Hof immer das Fenster gewesen, durch das er die ganze Welt mit ihren Farben und Bewegungen wahrnehmen konnte, deshalb auch seine Zusammenarbeit mit Fredy Studer. Der Titel Pangramm steht für das Alles umfassende (das Alphabet wiedergegeben in einem Satz). Mit diesem Wissen und die dadurch erweckte Neugier begann das Abenteuer.
Für Jeden, der sich mit Improvisationen auseinandersetzt, ist diese CD ein Muss. Das beinhaltet nicht, dass Sie diese Art von Musik lieben müssen. Argumente wie: verschiedene Vorlieben – ich mag keine elektronische Musik – ich fühle mich mehr angezogen zu melodischen Improvisationen – ich muss zu Musik tanzen können – ich muss es begreifen können – usw. – all das kommt hier nicht mehr in Frage. Zusammenfassend – auch hier – eine Schublade wird nicht gefunden. Diese CD könnte man vergleichen mit einem Buch , das unmöglich in einem Zug zu lesen wäre. Pangramm kann als Kontrast in unsere, durch Computer gekünstelte Musikwelt gesehen werden, für Viele eine Orgie und Widersinn von Klängen , die aber doch wie ein Puzzle zueinanderpassen.
Eine CD, die erfrischend wirkt in Zeiten der Übersättigung und glatter Perfektion der heutigen Musikindustrie.